Nachbarn in Europa: Runder Tisch Berlin – Stettin. Neue Aktivitäten nach der Corona-Pause

Der Austausch der Stiftung Zukunft Berlin mit Partnerstädten in der polnischen Westregion ist nach den letztjährigen Treffen am 20.09.2023 in Breslau und am 17.11.2023 in Posen mit einem Besuch in Stettin zur Vorbereitung einer Sitzung des Runden Tischs fortgesetzt worden.

SZB ( von links: Dr. Jürgen Lexow, Hubert Pandza verantwortlich für die Initiative Nachbarn in Europa – Polen, Frau Marschallin Anna Bañkowska, Dr. Reinhard Schweppe, Botschafter a.D. )

Stettin, auf polnisch Szczecin, ist eine Großstadt an der Odermündung mit rund 400.000 Einwohnern. Sie ist Hauptstadt der Wojewodschaft Westpommern und Schwerpunkt der europäischen Metropolregion, die neben Westpommern östliche Teile Mecklenburg-Vorpommerns und nördlich Teile Brandenburgs einschließt. Traditionell bedeutsam ist die maritime Industrie mit Werften und Redereien. Die Stadt verfügt über fünf staatliche Universitäten und zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen, die zum Wachstum in den Spitzentechnologien wie Informationstechnik, Biotechnologie, Medizin und Werkstoffwissenschaften beitragen. Zahlreiche kulturelle Einrichtungen tragen zum wachsenden Tourismus bei.

Das Stadtbild ist geprägt von der Lage an der Odermündung mit den großen Werftanlagen auf dem rechten Ufer des Flusses mit den großen Portalkränen gegenüber den berühmten Hakenterassen von 1904, deren Wiesen zur Oder mit blau blühenden Krokussen bedeckt sind. Aus der Neustadt führt der Weg in die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte Altstadt. Teilweise im historischen Stil wiedererrichtet begrüßt sie die Besucher. Das im Krieg zerstörte Renaissanceschloss ist weitgehend wiedererrichtet, beherbergte eine zeitlang das das Marschallsamt und wird jetzt als kulturelle Einrichtung genutzt.

Die mit 150 km geringe Entfernung von Berlin führte dazu, dass über lange Zeit der Hafen Stettin für Berlin bedeutender war als der Hamburger Hafen. Die weiterhin bestehende Bedeutung ist auch im Neubau des Schiffshebewerks Niederfinow ersichtlich. Seit 1843 besteht die Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Stettin. Eine Initiative der Stiftung führte dazu, dass die lange vernachlässigte Verbindung nun wieder zweispurig ausgebaut und bis zum Jahr 2026 elektrifiziert sein wird.

Bei den vorbereitenden Gesprächen mit der Vize-Marschallin, einer Vertreterin der Stadtverwaltung und Fachleuten der Zivilgesellschaft für das nächste Treffen des Runden Tischs Berlin-Stettin zeichneten sich zahlreiche Themen zu Fragen der Kultur, Digitalisierung, Migration, des Energie- und Wassermanagements sowie in weiteren Bereichen ab.

Der Runde Tisch wird wieder qualifizierte Referenten aus der Berliner Verwaltung, Wirtschaft und Kultur zusammenführen, die die Herausforderungen der beiden Städte kennen, Erfahrungen austauschen und geeignete Lösungen entwickeln. Für das nächste Treffen wurde ein Termin im Rahmen der Deutsch-Polnischen Koperationstage im Herbst 2024 in Stettin ins Auge gefasst.

 Autorenschaft: Dr. Jürgen Lexow, Mitglied der Initiative Nachbarn in Europa – Polen