
„Berlin und Brandenburg gemeinsam denken“
Fünf zentrale Ziele für Zusammenarbeit und regionale Entwicklung / Prominent besetztes Forum der Stiftung Zukunft Berlin (SZB) in Potsdam
Aufzeichnung der Veranstaltung
Berlin, 28. Mai 2025. Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg nach der Regierungsbildung in Brandenburg gestärkt werden? Welche Chancen bietet der Strukturwandel – und welche Rolle spielen dabei Zivilgesellschaft, Kommunen und Kultur? Diese Fragen standen im Zentrum eines Zukunftsforums der Stiftung Zukunft Berlin mit Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – darunter Brandenburgs Finanz- und Europaminister Robert Crumbach (BSW) sowie die Fraktionschefs von SPD und CDU im brandenburgischen Landtag, Björn Lüttmann und Jan Redmann. Im Zentrum des Forums, das in Kooperation mit der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte stattfand: die gemeinsame Verantwortung für eine starke Metropolregion – und der Wunsch, mit neuem Selbstvertrauen in die Region zu blicken.
SZB-Vorstandsmitglied Richard Meng sagte zu den Ergebnissen der Diskussion: „Wir brauchen dringend einen neuen Impuls für die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg. Da ist zu viel Routine, manchmal auch zu wenig Engagement. Aber wir alle gehen nach dieser Diskussion mit mehr Selbstvertrauen an die Arbeit, denn es gibt viele Bündnispartner. Die regionalen Entwicklungsachsen entlang der großen Verkehrswege müssen endlich gestärkt werden, das war lange schon versprochen. Und wir müssen auch aus dem Ressort- und Kästchendenken herauskommen. Eine gute Zukunft für Berlin und Brandenburg gibt es nur gemeinsam.“
Minister Robert Crumbach betonte: „Was wir in der Vergangenheit gelernt haben, ist, dass wir auch mit den unterschiedlichsten Interessenslagen am Ende dazu kommen können, diese zusammenzubinden und sowohl für das Land Berlin als auch für das Land Brandenburg, sowohl für die Kommunen in Berlin, als auch die Kommunen in Brandenburg, die besten Lösungen zu finden.“ Katja Melzer, Direktorin Brandenburg Museum für Zukunft, Gegenwart und Geschichte: „Die Themen und Fragestellungen Berlins und Brandenburgs sind auch historisch eng verbunden und teilweise gar nicht voneinander zu trennen. In unserem Haus laden wir zur kritischen Auseinandersetzung mit der brandenburgischen Geschichte ein, aber wir sehen dabei immer wieder, wie eng die Verknüpfung der betreffenden Fragestellungen mit Berlin ist.“
Aus Sicht der Stiftung Zukunft Berlin (SZB) sind fünf Ziele für die Zukunft besonders wichtig:
- Mehr Selbstvertrauen für die Region: Es braucht ein klares Bekenntnis zu Berlin-Brandenburg – und das Vertrauen, dass die Region gemeinsam mehr erreichen kann. Dieses Selbstverständnis ist der Schlüssel für erfolgreiche Projekte, ob in der Kultur, der Stadtentwicklung oder der Infrastruktur.
- Institutionelle Zusammenarbeit stärken: Trotz zahlreicher Initiativen fehlt es vielerorts an abgestimmten Strukturen. Besonders eine gemeinsame Projektförderung zwischen Berlin und Brandenburg ist ausbaufähig. Programme wie ein möglicher Infrastrukturfonds des Bundes könnten hier Bewegung bringen – wenn Länder und Zivilgesellschaft gemeinsam Prioritäten setzen.
- Entwicklungsachsen nutzen: Die Diskussion um regionale Entwicklungsachsen – etwa in Richtung Süden (Lausitz), Nordwesten (Prignitz oder Stettin (Polen) – zeigt: Es besteht ein hohes Potenzial, bestehende Strukturen besser zu verzahnen. Dabei muss es darum gehen, gemeinsam mit Kommunen und Wirtschaftsförderung tragfähige Modelle zu entwickeln, ohne zusätzliche Bürokratie aufzubauen.
- Bürgergesellschaftliche Impulse einbringen: Der Dialog zwischen Politik und Zivilgesellschaft ist essenziell. Nur wenn zivilgesellschaftliche Akteur*innen realistische und anschlussfähige Vorschläge machen, können sie zur Weiterentwicklung konkreter politischer Prozesse beitragen. Themen wie Digitalisierung und grenzüberschreitendes Pendeln stehen dabei besonders im Fokus – auch für ein geplantes Berlin-Forum der Stiftung Zukunft Berlin noch in diesem Jahr.
- Kultur des Miteinander-Redens pflegen: Die Gesprächskultur ist die tragende Säule erfolgreicher Zusammenarbeit. Der Austausch ist manchmal anstrengend – aber produktiv. Entscheidend ist, dass aus dem Reden ein gemeinsames Weiterdenken wird.








