Nachbarn in Europa: Runder Tisch in Posen – Begegnungen mit Partnerstädten der polnischen Grenzregion
Der diesjährige Austausch der Stiftung Zukunft Berlin mit Partnerstädten in der polnischen Westregion ist nach dem Treffen am 20.09.2023 in Breslau am 17.11.2023 in Posen auf Einladung des dortigen West Instituts und der Posener Stadtverwaltung fortgesetzt worden.
Posen, polnisch Poznan, hat fast 600 000 Einwohner und ist eine bedeutende Stadt mit einer eindrucksvollen Geschichte, die bis ins 9. Jahrhundert zurückgeht, sowie einer Kultur mit sehr lebendiger Musikszene. Posen ist Standort eines dynamischen Wirtschaftszentrums mit Industrie, Handel und Dienstleistungen einschließlich zahlreicher internationaler Messen und Ausstellungen. Das Stadtbild ist geprägt von historischer und moderner Architektur mit vielen Grünflächen und erzeugt eine dynamische und lebendige Atmosphäre. Davon konnten sich die Berliner Gäste während eines Stadtspaziergangs überzeugen.
In den verschiedenen Perioden der Geschichte gehörte Posen und die umliegende Region zum preußischen und deutschen Einflussbereich. Die Stadt hatte in der Vergangenheit eine bedeutende deutschsprachige Bevölkerung, die eine große Rolle in ihrer Entwicklung spielte. Das historische Erbe deutscher Einflüsse ist in einigen architektonischen Elementen der Stadt sichtbar. In der heute überwiegend polnischen Bevölkerung besteht ein Bewusstsein für die gemeinsame Geschichte. Die aktuellen Beziehungen zwischen Posen und Deutschland blieben trotz vieler zwischenzeitlicher Irritationen zwischen Warschau und Berlin dynamisch und sind geprägt von Zusammenarbeit, kulturellem Austausch und geteilten historischen Erfahrungen. Dazu zählen auch Begegnungen, die von unserer Stiftung initiiert und durchgeführt wurden.
Der Runde Tisch mit Experten aus Berlin und Posen konzentrierte sich auf aktuell drängende Themen, wie die Bewältigung von Folgen der Energiewende, Wassermanagement vor dem Hintergrund des Klimawandels und die angestrebte Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Zwei weiteren Schwerpunkte waren dem Austausch von Erfahrungen aus der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge mit Herausforderungen sowohl für Berlin als auch für Posen gewidmet. Und nicht zuletzt stand der Wunsch nach einer verstärkten Zusammenarbeit beider Städte bei der Organisation von Musikveranstaltungen im Vordergrund.
An den regen Diskussionen zu den einzelnen Themen beteiligten sich auf der Gastgeberseite die Vertreter der Posener Stadt- und Regionalverwaltung, des Regionalen Wasseramtes „Polish Waters“, der Posener Philharmonie und der I. J. Paderewski Musikakademie sowie des Jesuiten-Zentrums für Kultur und Entwicklung „Vinea“. Aus Berlin beteiligten sich Fachleute des Senats, der Berliner Wasserbetriebe, der Stiftung Pückler e. V, der Berliner Stadtmission, des Landesmusikrates und der Brandenburgischen Sommerkonzerte an dem Austausch.
Der Runde Tisch eröffnet beiden Städten die Möglichkeit, gemeinsam interessante Entwicklungen zu beleuchten, Erfahrungen auszutauschen und nach erforderlichen Lösungen zu suchen. Schon während der Veranstaltung wurde davon ausgiebig Gebrauch gemacht und durch die hergestellten Kontakte wollen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch in Zukunft in Kontakt bleiben. Das nächste Treffen in diesem Format ist im Frühsommer 2024 in Berlin geplant.