Reisebericht: Abschlusstreffen des Green Youth Projekts in Sarmede, Italien

Im Rahmen des Green Youth Projekts, ein von der EU gefördertes Projekt, fanden im malerischen Sarmede, Italien, die Abschlusstreffen und die feierliche Zusammenkunft der Partner*innen aus acht Ländern statt. Ziel dieser Initiative ist es, junge Europäer*innen für den Umgang mit den ökologischen Krisen unserer Zeit zu sensibilisieren und ihre aktive Rolle in der sozialen und ökologischen Transformation Europas zu betonen. Die Projektlaufzeit von zwei Jahren bot Gelegenheiten, nachhaltige Praktiken und Strategien, insbesondere den Europäischen Green Deal, auf lokaler und europäischer Ebene zu diskutieren. Das letzte Treffen markierte den Abschluss dieser Reise.

Adelina Calin
Adelina Calin

Tag 1: Willkommen in Sarmede

Unsere Reise begann mit einer herzlichen Begrüßung durch Bürgermeister Larry Pizzol von Sarmede. Er stellte uns die organisatorischen Abläufe für die kommenden Tage vor. Bereits beim ersten Abendessen kamen alle Teilnehmer*innen aus verschiedenen Ländern zusammen. Es war eine freudige Wiedersehensfeier mit alten Bekannten und eine Gelegenheit, neue Gesichter kennenzulernen. Diese ersten Gespräche gaben bereits einen Eindruck davon, welche Ideen und Diskussionen in den kommenden Tagen auf uns zukommen würden.

Thor Hagedorn | Stiftung Zukunft Berlin

Tag 2: Präsentationen und nachhaltige Landwirtschaft

Der zweite Tag begann mit einer Führung durch die Stadt Sarmede, die nicht nur für ihre malerische Lage, sondern auch für ihre kulturelle Bedeutung bekannt ist. Besonders das Rathaus, das kunstvoll mit Illustrationen des tschechischen Künstlers Štěpán Zavřel verziert ist, beeindruckte uns. Diese Kunstwerke haben die Stadt so sehr geprägt, dass hier 1988 die International School of Illustration gegründet wurde.

SZB
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Am Vormittag stellten die einzelnen Projektgruppen ihre Initiativen und Ideen zum Thema Nachhaltigkeit vor. Von barrierefreiem navigieren in der Stadt bis hin zu nachhaltiger Landwirtschaft zeigten die Präsentationen die Vielfalt der Ansätze. Besonders hervorzuheben war die Diskussion über lokale Anbaupraktiken, die auf die zunehmende Wasserknappheit als Folge des Klimawandels eingehen.

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Am Nachmittag besuchten wir die Feeducia Farm, die regenerative Landwirtschaft betreibt. Der ansässige Bauer gab uns einen Einblick in seine Methoden, um den Wasserverbrauch zu minimieren und den Boden nachhaltig zu bewirtschaften. In zwei Gruppen setzen wir diese Methoden mit Hacke und Spaten auf einem noch unbebauten Landteil um. Passend zum Thema überraschte uns der Regen, der die erfolgreiche Umsetzung dieser Praktiken unmittelbar bestätigte.

Adelina Calin
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Tag 3: Diskussionen zur Zukunft Europas

Der dritte und letzte Tag stand ganz im Zeichen der Zukunft Europas und der Rolle der Jugend in der Bewältigung der Klimakrise. Der Vormittag begann mit einem Vortrag des italienischen Klimatologen Luca Mercalli. Seine Ausführungen zur Klimakrise und den drängenden Herausforderungen für Europa stießen auf großes Interesse. Im anschließenden Dialog mit dem Publikum wurden konkrete Lösungsansätze für Ressourcenknappheit und veränderte klimatische Bedingungen diskutiert.

Thor Hagedorn | Stiftung Zukunft Berlin
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Am Nachmittag nahmen wir an einem Workshop teil, in dem wir in kleinen Gruppen erarbeiteten, welche Stärken Europa in der Bewältigung der Klimakrise hat und welche Herausforderungen noch bestehen. Es entstand eine lebhafte Diskussion, wie diese Probleme gemeinsam gelöst werden könnten. Die Zusammenarbeit und der Austausch in diesen Gruppen trugen dazu bei, neue Synergien zu entwickeln und Perspektiven auszutauschen.

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Eine weiter Aktivität des Tages war der Workshop mit der Künstlerin Elisabetta Trevisan, die uns durch eine meditative Erfahrung führte. Wir arbeiteten mit regionalem Ton und Samen, um Objekte zu formen und gemeinsam eine visuelle Komposition zu gestalten. Diese Erfahrung veranschaulichte auf kreative Weise die Verbindung zwischen Mensch und Natur und den Wert der Achtsamkeit in der heutigen Zeit.

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Fazit

Das Abschlusstreffen in Sarmede bot eine wertvolle Gelegenheit, die Ergebnisse des Green Youth Projekts zu reflektieren. In den zwei Jahren der Zusammenarbeit haben wir viele innovative Projekte kennengelernt, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Wir haben erfahren, wie lokale Gemeinschaften in ganz Europa ihren Beitrag zur ökologischen Transformation leisten und welche Rolle die Jugend in diesem Prozess spielt.

Die ländlichen Regionen haben einen besonderen Stellenwert bei der nachhaltigen Entwicklung. Sarmede, als „Stadt der Geschichten“, steht für den Reichtum an Wissen und Tradition, den diese Orte in den europäischen Diskurs einbringen.

Das Green Youth Projekt hat gezeigt, dass der Europäische Green Deal eine echte Chance bietet, die Zukunft Europas nachhaltig zu gestalten. Junge Menschen sind bereit, diese Herausforderung anzunehmen und innovative Lösungen zu entwickeln, die über nationale Grenzen hinausgehen. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ländern und die Stärkung der lokalen Gemeinschaften werden weiterhin eine zentrale Rolle spielen, um die Ziele des Green Deals zu erreichen.

Wir blicken mit Zuversicht auf die kommenden Jahre, in denen diese Erkenntnisse und Projekte weiter ausgebaut und vertieft werden können. Der Weg zu einer nachhaltigeren und gerechteren Zukunft ist noch lang, aber mit Initiativen wie Green Youth sind wir auf dem richtigen Weg.

Adelina Calin