Eine Gruppe Menschen mit Warnwesten und Schutzhelmen steht in einer Fabrikhalle vor mehreren Zugwaggons

7. Zukunftsforum Berlin-Brandenburg

Achse NORD-WEST: Startschuss für die Kooperation im Entwicklungskorridor Berlin – Nord-West

Die Landesregierungen von Berlin und Brandenburg haben auf ihrer gemeinsamen Sitzung im Oktober 2022 nach der erfolgreichen Etablierung der Achse Berlin-Lausitz die Bildung weiterer gemeinsamer Entwicklungsachsen beschlossen. Eine davon ist die Achse Berlin-Prignitz. Wir sprechen lieber von einem Korridor, wollen auch benachbarte Kreise, Städte und Kommunen einbeziehen. Welche Potenziale hat dieser Nordwestraum? Wo liegen seine Stärken, wo seine Defizite?

Rund 80 Personen folgten am 21.11.22 der Einladung der Stiftung Zukunft Berlin ins Werk von Alstom in Hennigsdorf, um gemeinsame Themen und weitere Arbeitsprogramme für die verstärkte Kooperation und Zusammenarbeit im Entwicklungskorridor Berlin – Nord-West. Nach der Begrüßung am Rathaus Hennigsdorf durch Bürgermeister Thomas Günther und einem Rundgang auf dem Alstom-Gelände folgten spannende Impulse und Diskussion.

Nun geht es darum, die Impulse für eine verstärkte Kooperation und Zusammenarbeit im Nordwesten unserer Region zu konkretisieren. Idealerweise sollte daraus ein Memorandum (wie auf Initiative des Zukunftsforums Berlin-Brandenburg bereits erfolgreich mit Vertreter:innen von Landkreisen, Kommunen, Hochschulen und Unternehmen zur Verstetigung des Innovationskorridors Berlin-Lausitz umgesetzt) entstehen, hinter dem sich möglichst viele lokale Akteurinnen und Akteure aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft versammeln und mit ihrer Unterschrift den Willen dokumentieren, zur erfolgreichen Entwicklung ihren Teil beizutragen.

Hierzu ist es unabdingbar, dass sich die lokalen Akteur:innen der Kommunalpolitik zu einem gemeinsamen Selbstverständnis in der Region bekennen, zur Linearität (die „Perlen an einer Kette“ nach dem schönen Bild von Dr. Christian Strauß in seiner Präsentation bei der Veranstaltung). Ein Fokus liegt auf gemeinsamer Verkehrspolitik und den Pendlerströmen. Wissenschaft und Innovationen sollen ein Thema sein, wie die Ausführungen zum Thema Wasserstoff von Sven Geitmann – eine Woche des Wasserstoffs in Ostdeutschland 2023 mit einem Wasserstoffzentrum Hauptstadtregion! – eindrücklich gezeigt haben. Da zurzeit Investitionsentscheidungen gefällt werden, gilt es, keine Zeit zu verlieren. Gleiches gilt für das innovative Thema Holz. Und last but not least sollen auch die touristischen Potenziale der Region und die wirtschaftliche Entwicklung eine Rolle spielen.

Dazu entwickeln wir mithilfe der Expertise, Erfahrungen und Forderungen der beteiligten Akteure in einer Arbeitsgruppe ein Memorandum Innovationskorridor NORD-WEST. Dies sollte noch im Frühjahr 2023 vorliegen.

Über das Entwicklungspotenzial des Nordwestens sagte Richard Meng, Vorstand der Stiftung Zukunft Berlin, im rbb:

Es ist eine Perlenkette, die aber noch poliert werden muss. Im Nordwesten Berlins gibt es ja schon vieles, aber noch keine gemeinsame Botschaft. Die Idee ist neu, dass man sagt: Wir denken Berlin und Brandenburg nicht in konzentrischen Kreisen, sondern wir denken entlang der Verkehrsachsen. Wir denken in Korridoren, weil das die Leute verbindet. Die Leute sind da jeden Tag unterwegs. Das klappt im Südosten in Richtung Lausitz und in Richtung Nordwesten bis in die Prignitz.

Wir sind dabei, das zu entwickeln, also die Perlenkette zu polieren und deutlich zu machen, was auf dem Weg die Gemeinsamkeit ist.

Da merkt man: Die Idee ist angekommen. Die Idee, dass gerade in den Achsen, wenn man von Berlin nach außen denkt – in den sternförmigen Korridoren – der Fortschritt nur gemeinsam geht und nicht jeder nur für sich selbst denken darf.

Quelle: Antenne Brandenburg, Nachrichten vom 29.12.2022

Mitschnitt der Veranstaltung:

Zur Präsentation von Dr. Christian Strauß beim Zukunftsforum Berlin-Brandenburg am 21.11.22

 

Programm:

15:00 Uhr Begrüßung am Rathaus Hennigsdorf durch Bürgermeister Thomas Günther.

15:15 Uhr Transfer zum Alstom-Gelände. Rundgang über das Werksgelände und durch Werkshallen von Alstom.

17:00 Uhr Beginn des Zukunftsforums in der Eingangshalle „Enterprise“ (Gebäude 283) bei ALSTOM – Bahntechnik, Am Rathenaupark 1, 16761 Hennigsdorf. Eröffnung und Begrüßung: Isabelle Caron, Site Managing Director Alstom; Thomas Günther, Bürgermeister Hennigsdorf; Dr. Richard Meng, Vorstand Stiftung Zukunft Berlin.

17:20 Uhr Bevölkerungsentwicklung, Trends, Problemanalyse: Nico Ruhle, Bürgermeister Neuruppin; Simon Wimmer, Baumanagement Tegel Projekt GmbH; Dr. Christian Strauß, Raumplaner, Leiter der Lenkungsgruppe der Landesarbeitsgemeinschaft Berlin / Brandenburg / Mecklenburg-Vorpommern.

17:50 Uhr Kooperationsbereiche: Bevölkerungsentwicklung, Bahninfrastruktur: Im Gespräch mit: Sven Geitmann, Wasserstoffnetzwerk Prignitz-Ostprignitz-Ruppin-Oberhavel; Dr. Oliver Hermann, Bürgermeister Wittenberge; Alexander Kaczmarek, DB-Bevollmächtigter für die Region; Egbert Neumann, Abteilungsleiter Verkehr, Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Brandenburg.

18:35 Uhr Replik: Bernd Arm, Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg; Jan Drews, Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg; Dr. Friederike Haase, Staatssekretärin, Bevollmächtigte des Landes Brandenburg beim Bund; David Weißert, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe Berlin.

18:55 Uhr Schlussfolgerung und Ausblick: Dr. Richard Meng, Vorstand Stiftung Zukunft Berlin.

19:00 Uhr Get-together mit Ausklang.

ca. 21 Uhr Ende der Veranstaltung.

Moderation: Susanne Stumpenhusen und Christian Wiesenhütter (Zukunftsforum Berlin-Brandenburg)


Im Rahmen des von der Stiftung Zukunft Berlin organisierten Zukunftsforums Berlin-Brandenburg werden seit Herbst 2020 Themengespräche zur Kooperation in der Region Berlin-Brandenburg durchgeführt. Ziel ist es, Impulse zur Zukunft der Metropolregion zu setzen und einen Dialog zwischen gesellschaftlichen Akteur:innen und der Politik zu initiieren. Zugleich soll die Aushandlung eines strategischen Handlungsrahmens für Berlin-Brandenburg zwischen den beiden Landesregierungen auf zivilgesellschaftlicher Ebene begleitet und befruchtet werden. Die Initiative wird getragen von engagierten Bürger:innen, viele von ihnen mit langjähriger Erfahrung in verantwortungsvollen Positionen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Neben Themen wie der gemeinsamen Wissenschaftsregion Berlin-Brandenburg, Wohnen und Verkehr, Nachhaltigkeit und Umweltschutz, sozialer Infrastruktur und gesellschaftlicher Teilhabe gilt die Aufmerksamkeit auch Fragen einer gemeinsamen Identität Berlin-Brandenburgs, im Sinne eines bürgerschaftlichen Dialogs über eine gemeinsame „Erzählung“ der Geschichte, Gegenwart und Zukunft beider Länder.

Über die Potenziale der Entwicklungsachse Nord-West diskutierte das Zukunftsforum Berlin-Brandenburg erstmals im November 2021. Einen Eindruck des Themengesprächs liefert dieser Film: